Mittwoch, 2. März 2016

Zwiebel. Die Schönheit und Vielfältigkeit einer gewöhnlichen Pflanze.

Heute nehme ich eine wichtige Pflanze unter die Lupe.

Darf ich vorstellen- die ZWIEBEL!




Im Winter und Anfang Frühling, wenn draussen noch kalt ist und man sich trotzdem nach dem ersten Grün sehnt, kann man die angekeimten Zwiebeln in ein Glas mit Wasser stellen und nach einer Woche das frische aromatische Grün abschneiden. Dazu passt perfekt das Amaryllis-Glas oder ein anderes beliebeges Glas, das allerdings einen kleineren Durchmesser als die Zwiebel hat. Das Wasser darf das untere Ende der Zwiebel nur berühren, ansonsten kann die Pflanze schimmeln. Danach, wenn die Wurzeln groß sind, kann man das Wasser weiter reduzieren.


Und dann heißt es - abschneiden. Die zarten grünen Spitzen schmecken süß und leicht scharf und sind sehr aromatisch. Klein geschnitten schmücken  und verfeinern sie jedes Gericht. Ich gebe das saftige Grün zu vielen Gerichten hinzu. Es passt sehr gut zu Eiergerichten, Kartoffeln und zu Flammkuchen. Und auch auf belegten Frühstücksbrötchen macht es eine gute Figur.

Wenn ihr jetzt ein Paar Zwiebeln habt, die schon ihr zartes Grün zeigen, steckt sie einfach draußen in die Erde. Egal ob ihr einen Garten oder einen Balkon habt, die Zwiebeln brauchen wenig Platz und können zu anderen Pflanzen gesetzt werden. Es wird behauptet, dass Zwiebeln auch der Gesundheit der anderen Pflanzen gut tun. Sie sollen auch Nemathoden von z. B. Möhren fernhalten.
Probiert doch mal in einem großen Topf Möhren und Zwiebeln zusammenzusetzen; so könnt ihr im Sommer feine Karotten herausziehen und im frühen Herbst Zwiebeln ernten.


Eine besondere Delikatesse, die ich sehr gern verwende, sind Zwiebelsprossen. Dezent eingesetzt bringen sie schöne Farbakzente auf den Teller und bereichern mit ihrer Würze Salate und Suppen.




Der botanische Name  der Zwiebel ist "Lillium cepa"; somit gehört die Zwiebel zu den Liliengewächsen. 
Meine Oma hat früher mit Lilienblüten aus Zwiebeln ihre Festtagsgerichte dekoriert und ich setze diese Tradition sehr gerne weiter fort.

Für die Zwiebelblumen werden die Zwiebeln in der Mitte rundum mit Zick-Zackschnitt eingestochen. Ähnlich schneidet man die Honigmelonen für das Büffet. 

 Und so sieht es dann aus:











Beim Kochen

hilft eine geröstete Zwiebel die Brühe zu klären. Sie wird in die Suppenbrühe gelegt und einfach mit gekocht. 

Zwiebeln im Haushalt:

Wenn beim Bügeln der Stoff angebrannt erscheint. Zwiebel aufschneiden, mit der Schnittseite die Stelle am Stoff reiben. Mit dem Waschmittel anfeuchten, mit kaltem Wasser ausspülen. Das hilft aber nicht, wenn der Stoff richtig beschädigt ist.

Wenn man den Fisch- oder Fleischgeruch nach dem Braten aus der Pfanne ziehen will, nimmt man eine  halbe Zwiebel und reibt  mit der Schnittstelle die Pfanne aus.  


Und als große Helferin bei kleinen Wehwehchen ist die Zwiebel seit Uhrzeiten bekannt:

Ohrenwickel bei den Ohrenschmerzen 
Zwiebel klein schneiden, erwärmen(z. B. mit kleiner Menge Heißwasser übergießen. In diesem Fall Wasser abgießen, bevor man die Zwiebel benutzt). Die erwärmte Zwiebel in ein kleines Tuch wickeln und mit einem Schal oder Tuch am schmerzenden Ohr befestigen. Das Ganze so lange darauf lassen, bis die Zwiebel abkühlt.
Ich verwende den fertigen OHRWICKEL und stecke da eine ganze Zwiebelscheibe rein.

Als Luftreiniger bei  Erkältungen
Wenn zu Hause heftig gehustet und geniest wird, helfen die ätherischen Öle aus der Zwiebel die Viren in der Luft zu vernichten. Einfach die Zwiebel klein schneiden, auf einen Teller legen und im Schlafzimmer abstellen. Es riecht nicht besonders schön, aber es ist sehr unterstützend bei einer Erkältung.

Zwiebelsaft bei Husten
Dafür zerkleinert man eine  Zwiebel (ich presse sie durch die Knoblauchpresse). Dann drückt man durch einen  Mullstoff den Zwiebelsaft aus und mischt den Saft mit der gleichen Menge Honig. 1 Teelöffel mehrmals am Tag einnehmen, bis man anfängt abzuhusten.


Bei Insektenstichen
Falls der Stachel nach einem Bienenstich noch in der Haut steckt, diesen vorsichtig mit der Pinzette entfernen. Zwiebel halbieren. Die schmerzende Stelle mit der Zwiebelhälfte bedecken. So lange darauf lassen bis der Schmerz nachlässt.

                         

Und in der Literatur hat unsere Heldin Zwiebel auch ihre Spuren hinterlassen. Einer meiner Lieblingsautoren aus der Kindheit ist der italienische Schriftsteller Gianni Rodari. Das berühmteste Märchen von ihm heißt "Zwiebelchen" und ist eigentlich eine Gesellschaftssatire, die auch den Erwachsenen beim Vorlesen Spaß macht. Das Buch kann ich euch echt ans Herz legen. Bestellen könnt es z. B. HIER.

Ich wünsche euch allen einen tränenfreien Genuss, falls bei euch demnächst etwas Zwiebeliges auf den Tisch kommt!

Tania






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