Mittwoch, 3. Juni 2015

Das russische Kompott.

 

Vor vielen Jahren war ich zum ersten Mal in Deutschland bei meiner Freundin zu Gast und ich wurde gefragt, ob ich zum Vanillepudding auch Rhabarberkompott probieren möchte. Ich liebe Rhabarberkompott von Kindheit an und das habe ich sofort verkündet. Hätte ich lieber weniger Enthusiasmus gezeigt!  Es landete eine Riesenportion direkt auf meinen Pudding. Ich war sprachlos! Was war falsch an dem Kompott? Alles - sogar  Rhabarber war mir zu grün. Ich habe aus Höflichkeit versucht aufzuessen, habe es aber nicht geschafft, es war einfach zu sauer. Die Eltern meiner Freundin waren aber sehr lieb und haben das Ganze mit Humor genommen. 


Und wo ist nun der  Unterschied zwischen deutschem und russischem Kompott? Eigentlich sind es zwei verschiedene Gerichte. In Russland ist Kompott kein Nachtisch, sondern ein Getränk, das dazu noch sehr süß ist. Das liegt wahrscheinlich daran, dass man Kompott immer auf Vorrat für den Winter eingeweckt hat. Mit viel Zucker hat es einfach besser gehalten.



Die Kombinationmöglichkeiten sind endlos; man kocht Kompott den ganzen Sommer und Herbst hindurch, solange draußen Beeren und Früchte reifen. 

Und da wir Anfang Sommer haben, sind jetzt Rhabarber und Erdbeere die beste Kombination für das Kompott.


Ich mache in der letzten Zeit immer Holunderblüten dazu, die schmecken mit Rhabarber und Erdbeeren sehr harmonisch zusammen.




Ich habe das Kompott noch nie nach Rezept gekocht, man hatte zu Hause immer einen bestimmten Maß wie eine Tasse oder Ähnliches verwendet, dabei haben die Töchter beim Mitmachen  von den Müttern gelernt.  Diese Woche habe ich meine Mama kurz zu Besuch da, so konnten wir zusammen das Rezept aufs Papier bringen, exclusiv für meine Leser :-) Es ist ja kein schweres Rezept, aber trotzdem ist es immer interessant, was dabei in Ziffern rauskommt.

Für das Kompott zum Trinken nimmt man:

2 Liter Wasser
100 g Rhabarber
300 g Erdbeeren
200 g Zucker
1 Blütendolde von Holunder

Wasser mit Zucker aufkochen, Rhabarber dazu geben und 1 Min köcheln lassen. Erdbeeren und Holunder zum Schluss reinwerfen, Topf vom Herd runternehmen, das Ganze noch bis zum Abkühlen ziehen lassen.

Ihr sieht ja, warum mir Rhabarberkompott bei der Freundin zu sauer war, wir machen da einfach viel zu viel Zucker rein. Obwohl der Rhabarber selbst war bei uns sehr rot und mild, was kein Wunder war bei den Temperaturen über 35 Grad im Sommer. Der Zuckergehalt bei den Pflanzen ist höher da, wo es wärmer ist, kennen wir ja bei den Tomaten und Erdbeeren. Heutzutage kann man zwischen mehreren Rhabarbersorten entscheiden und man nimmt z. B. Himbeerrhabarber, wenn man sich weniger Säure bei den Rhabarbergerichten wünscht.

Wem Zuckergehalt im Kompott zu hoch ist, reduziert ihn einfach nach Lust und Laune. Das darf man aber nicht bei dem Kompott machen, das für den Winter eingekocht wird. Der Zucker konserviert und sorgt für längere Haltbarkeit. Wir haben im Winter das Kompott mit Wasser verdünnt, wenn es zu süß war.

Bei den sommerlichen Temperaturen trinkt man das Kompott gekühlt, gerne auch mit ein Paar Eiswürfeln,  an den kühlen Abenden getrunken wärmt  das frisch gekochte Getränk ähnlich wie der Tee.


Und für den Winter habe ich das erste Kompott auch schon gemacht, man kann aber Rhabarber bis zum 24. Juni noch ernten.




P. S. Wie ich das Kompott für den Winter auf Vorrat einmache, schreibe ich ein anderes Mal.

Ich wünsche euch einen raschen Sommeranfang mit vielen sonnengeküssten Beeren!
Tania




2 Kommentare:

  1. Красивый блог! Все такое потрясающее) С радостью присоединяюсь к читателям)

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    1. С удовольствием принимаю тебя в круг читателей! Радаб что тебе нравится мой блог, устраивайся поудобнее!

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