Mittwoch, 15. Juli 2015

Felsenbirne, Apfelcharlotte und der Lindenblütentee.



Kürzlich habe ich in einem Artikel versprochen über die Felsenbirne zu schreiben. Heute halte ich mein Versprechen und außerdem verrate ich euch auch das Rezept des Apfelkuchens, den es bei uns in der Familie schon seit Jahrzehnten gibt. 

Die Felsenbirne gehört, wie auch Äpfel und Birnen,  zu der großen Familie der Rosenblütengewächse und deshalb ist der deutsche Name für diesen  Strauch gar nicht so verkehrt, wie man vielleicht denken könnte. Im Französischen heißt er übrigens "Äpfelchen" - amelanchier und deutet so auf die Verwandschaft mit den Äpfeln.

Der Felsenbirnenstrauch wächst sehr kompakt und wird nicht besonders hoch. Die Beeren haben  ganz  wenig Säure, sie schmecken sehr mild und delikat. Die Kerne schmecken wie Apfelkerne, doch sind sie nicht so fest  und lassen sich sehr gut mitessen. Es ist ein idealer Strauch für Kinder zum Naschen, da man gut an die Beeren herankommt. Und es gibt noch einen Vorteil: die Beeren reifen nicht alle gleichzeitig, so wie man das von anderen Beerenarten kennt,  sondern allmählich eine nach der anderen. So muss nicht die ganze Ernte auf einmal verarbeitet werden und auch die Stare haben es nicht so leicht mit einem  räuberischen Überfall. Allerdings muss man die Beeren mögen - doch sie sind es auf jeden Fall wert probiert zu werden.

Die Reife der Felsenbirne verläuft parallel zu vielen anderen Beeren: Sie fängt zusammen mit der Heidelbeere und Walderdbeere an,  reift  dann parallel mit schwarzer und roter Johannisbeere und beendet ihren Reifeprozess im Juli zusammen mit der Stachelbeere, der frühen Brombeere und der Maulbeere. Deshalb kann man sie sehr gut mit all diesen Beeren in Desserts, als Kuchenbelag oder im Trinkkompott  kombinieren.

Ich verwende  die Felsenbirne meist  zusammen mit anderen gerade vorhandenen Beeren und freue mich immer über die große Beerenvielfalt, die uns der deutsche Sommer beschert.

Heute möchte ich mit euch meinen Familienrezept von einer Apfelcharlotte teilen, die ich mit  Schlagsahne und Beeren bedeckt habe. Der Kuchen ist sehr süss und nicht vegan, wie die meisten meiner Rezepte, aber so ist er authentisch und ich wollte (noch) nichts daran ändern.


Apfelcharlotte.

Teig:

3 Eier
1 Glas"  Zucker
1 Glas"  Mehl
0,5 TL Backpulver
Prise Salz
Prise Vanille
"Glasmaß - 250ml

Dazu noch:

3 Äpfel
400 ml Schlagsahne
50   gr Zucker

Springform 28cm Durchmesser
Oder 3 Backformen aus Papier von Miss Etoile

Äpfel schälen und mit einem Apfelschneider zerteilen (oder Äpfel in 8 Stücke schneiden). Die entstandenen Spalten in dünne Stücke schneiden und auf dem Boden der Springform verteilen.

Alle Teigzutaten zu einem glatten Teig mischen und diesen über die Apfelstücke geben. Die Teigoberfläche glatt streichen, die Form in den vorgeheizten Ofen schieben und bei 180 Grad Umluft 25 min ausbacken.  Mit offener Ofentür 15 Min abkühlen lassen, dann herausnehmen. Den Tortenboden nach vollständiger Abkühlung aus der Form nehmen.

Sahne mit Zucker steif schlagen, die Charlotte damit bedecken. Die Beerenmischung sowie nach Belieben die essbaren Blüten auf der Sahne verteilen.






Wir haben die Apfelcharlotte früher ohne Sahne gegessen, da sie ziemlich süß ist, aber mit Sahne  sieht sie schöner aus. Wem die Kombination zu mächtig ist, kann die Sahne einfach weglassen.


Dazu gab es einen Lindenblütentee aus frisch gesammelten Lindenblüten. Ich finde, dass die selbst getrockneten Lindenblüten besser schmecken als die gekauften, deshalb gebe ich mir immer Mühe genügend Blüten für den Winter zu trocknen. Es lohnt sich wirklich, da der Lindenblütentee in der kalten Jahreszeit besonders gut schmeckt und von innen wärmt.



Gebacken habe ich diesmal in Backförmchen von Miss Etoile, die ihr momentan z. B.  HIER bestellen könnt. Die blaue Tischdecke ist von MERCI.





Ich wünsche allen Guten Appetit!
Tania




P. S. Die Felsenbirne ist am besten im Herbst einzupflanzen. Wer schon die größeren Exemplare kauft, hat eine größere Chance, nächstes Jahr die erste Ernte zu sammeln. Die Felsenbirne ist sehr robust und verträgt fast jeden Boden und ist frostfrei.



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